Von Kopf bis Fuß auf Schutz eingestellt...
Mit dem Frühling beginnt auch die Motorradsaison. Wenn die Maschinen auf Hochglanz gebracht sind und der obligatorische Technik-Check gemacht ist, geht’s raus auf die Straße. Für eine sichere Ausfahrt ist neben einem technisch einwandfreien Motorrad und guten Fahrfähigkeiten auch die richtige Kleidung wichtig. Was von oben bis unten an den Biker gehört, um besser geschützt in den Kurven zu liegen, lesen Sie hier.
Klaus Ruppelt, Präsident der Landesverkehrswacht Hessen: „Motorradunfälle gehören zu den schlimmsten Unfällen, da Motorradfahrer keinen Raum um sich haben, der die Aufprallenergie zumindest ein Stück weit absorbieren kann. Die richtige Kleidung schafft zumindest eine passive Sicherheit und kann dazu beitragen, dass wenigstens die kleineren Unfälle für den Motorradfahrer etwas glimpflicher verlaufen.“
„Kombi“
Auch wenn es warm ist, sollten Biker nicht in Jeans und T-Shirt aufs Motorrad steigen. Die Kombi (als Ganzkörperanzug oder als Jacke mit Hose) besteht meist aus Leder oder modernen Textilien. Sie bietet Schutz vor Nässe und Wind; im Falle eines Sturzes auch vor Schürfwunden. Es gibt sie in vielen Designs und Ausführungen. Sogar faserverstärkte Jeanshosen sind keine Seltenheit mehr. Unter der Kombi trägt man am besten Funktionswäsche aus feuchtigkeitsregulierenden Kunstfasern. Je nach Temperaturen sind Sturmhaube oder Kniewärmer auch im Frühjahr noch sinnvoll.
Für den Sitz auf der Maschine braucht die Kombi eine optimale Passform: Sie muss genügend Bewegungsfreiheit geben, Ärmel und Hosenbeine dürfen nicht zu kurz sein, der Kragen darf nicht zuschnüren und im Schritt darf sie nicht kneifen.
Wenn Motorradkleidung in unauffälligen dunklen Farben gehalten ist, sind Warnwesten ratsam, die über die Kombi gezogen werden und per Reißverschluss geschlossen werden. So bleiben sie auch bei starkem Fahrtwind da, wo sie hingehören und der Biker ist besser sichtbar für andere.
Protektoren
Protektoren machen Motorradbekleidung noch sicherer. Hier sollte auf das Prüfzeichen CE EN 1621 geachtet werden. Viele Kombis sind bereits mit schützenden Elementen zum Beispiel für Kniegelenke, Schulter und Ellenbogen ausgestattet. Rückenprotektoren stützen zusätzlich die Wirbelsäule. Sie können auch separat unter die Kleidung gezogen werden und sollten an keinem Biker fehlen. Der Nierengurt gehört für viele zur Standardausrüstung und schützt den Lendenbereich vor Auskühlung.
Handschuhe und Stiefel
Motoradhandschuhe und Stiefel müssen trocken und warm halten. Da die Gelenkstruktur der Hände komplex und verletzungsanfällig ist, haben Handschuhe Materialverstärkungen für die Fingerknöchel und Handballen. Bei der Anprobe muss jeder darauf achten, dass die Beweglichkeit nicht zu sehr eingeschränkt wird – der Fahrer muss mit Gefühl Bremse, Gas und Kupplung bedienen können. Die Stulpen sollten lang genug sein, um mit dem Jackenärmel gut abzuschließen.
Auch die Stiefel müssen sitzen, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Der Biker bedient mit dem Fuß die zweite Bremse und schaltet die Gänge. Qualitätsvolle Stiefel polstern den Fuß rundum und haben eine rutschfeste Sohle, um in jeder Situation den Halt auf den Fußrasten zu behalten. Bei einer guten Passform sitzen die Gelenkprotektoren an der richtigen Stelle und ein hoher Schaft schützt Schienbein und Wade.
Helm
Ob Integral-, Jet- oder Klapphelm: In Deutschland gilt für Motorradfahrer seit 1976 eine Helmpflicht. Welcher Helm der Beste ist, hängt von der Art der Belastung und auch persönlichem Geschmack ab. Wichtig ist die aktuelle Prüfnorm ECE 22-05. Darüber hinaus muss er gut sitzen und darf auch mit Schutzbrille nicht drücken. Bei Visier und Brille ist darauf zu achten, dass sie wenig beschlagen wie zum Beispiel ein Pinlock-Visier. Nach einem Sturz ist der Helm unbedingt zu entsorgen, denn er kann dann seine Schutzwirkung nicht mehr optimal gewährleisten
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