Startschuss für Aktion
„Ein Smiley für die Verkehrssicherheit“ in Eltville
Dialog-Displays für insgesamt 48 Hessische Städte und Gemeinden
Mit einem lachenden oder grimmigen Smiley werden Autofahrer künftig vor zahlreichen Kitas, Schulen oder Seniorenzentren darauf hingewiesen, ob sie zu schnell oder mit angemessenem Tempo unterwegs sind.
Eine klare Botschaft an jeden Autofahrer soll die Verkehrssicherheit in Hessen erhöhen. Mundwinkel nach oben bedeutet: Das Tempo passt. Mundwinkel nach unten: Tritt auf die Bremse! Zwei gegensätzliche Smiley-Gesichter im Wechsel mit der Anzeige der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit zeigen, das kann das sogenannte Dialog-Display, das Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in Eltville der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Dort steht das Schild an der stark befahrenen Bertholdstraße in Höhe der Freiherr-vom-Stein-Grundschule, wobei den Standort für das Gerät von Bürgermeister Patrick Kunkel ausgewählt worden war. Das Los hat im Verkehrsministerium darüber entschieden, welche Stadt eines der 48 Geräte erhält, die Hessen in Zusammenarbeit mit dem ADAC Hessen-Thüringen und der Landesverkehrswacht kostenlos zur Verfügung stellt.
Das Interesse war groß. 287 der 426 hessischen Kommunen hatten sich um den Zuschlag beworben. Eine Resonanz, die Al-Wazir veranlasst, die Verlosung im nächsten Jahr zu wiederholen. Knapp 2.500 Euro kostet jedes der akkubetriebenen Geräte. Die Landesverkehrswacht Hessen unterstützt die Kommunen bei der hessenweit erforderlichen Verteilung der Geräte, bei der Einweisung in deren Funktion, bei der Wahl des besten Standorts und bei der Begleitung der Auswertung der Ergebnisse. Die Kommunen müssen für die Wartung und die Pflege aufkommen.
Nach Angaben von Al-Wazir ereignen sich rund 70 Prozent aller Unfälle mit Verletzten innerorts. Ursachen seien meist zu hohe Geschwindigkeit und zu geringe Aufmerksamkeit der Autofahrer. Dem sollen die Dialog-Displays entgegenwirken, weil sie anders als „Blitzer“ jene Autofahrer mit einem „Lächeln“ belohnen, die sich korrekt verhalten. Die „positive Bestärkung des richtigen Verhaltens“ funktioniert nach Überzeugung des Vorstandsmitglieds für Verkehr, Technik und Umwelt des ADAC, Jürgen Lachner, besser als die Aufstellung eines Blitzgeräts und die Erhebung von Bußgeldern. Er weist darauf hin, dass der ADAC gern den Einsatz von Dialog-Displays in Hessen unterstütze.
Klaus Ruppelt, Präsident der Verkehrswacht Hessen, weist auf den Leitsatz „Wir helfen im Straßenverkehr“, mit dem sich die Landesverkehrswacht zur Aufgabe gemacht habe, Verkehrsunfälle zu vermeiden, hin und merkt an, dass dieses Ziel aufgrund präventiver Maßnahmen erreicht werden kann.
Die Dialog-Displays sind dabei ein wichtiger Baustein, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern. Der Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer ist von großer Bedeutung. Hauptursache sind Geschwindigkeitsverstöße, durch die diese Gruppe der Verkehrsteilnehmer innerhalb von Ortschaften gefährdet ist.
Die dynamische Anzeige des Displays weckt die Aufmerksamkeit des Fahrers und trägt zur besseren Wahrnehmung von Hinweisen bei.
Die positive Beeinflussung eines Fahrers durch „Belohnung“ in Form eines „DANKE“ ist effektiver als eine „Bestrafung“ durch ein ermahnendes „LANGSAM“. Durch die individuelle Rückmeldung fühlt sich der Fahrer persönlich angesprochen. Außerdem registriert das Umfeld sein Verhalten, so dass sich dieser beobachtet fühlende Fahrer angepasst verhält.
Selbst wenn wir durch die Dialog-Displays nur einen einzigen Verkehrsunfall im Einzugsbereich einer Schule oder Kita verhindern, hat sich deren Einsatz gelohnt.
„Unser Ziel Ist es, die Verkehrssicherheit insbesondere vor Kindergärten, Schulen und Altenpflegeheimen zu erhöhen. Vor diesen Orten können seit einer Änderung der StVO vor einem halben Jahr auch „Tempo – 30 – Beschränkungen“ auf Hauptverkehrsstraßen einfacher eingerichtet werden,“ so Al-Wazir. Für die Änderung hatte sich besonders das Land Hessen im Bundesrat eingesetzt.
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