News Übersicht – Landesverkehrswacht Hessen e.V.

Verkehrssicherheit - eine europäische Aufgabe

Parlamentarischer Abend von DVW und DVR in der Österreichischen Botschaft in Berlin

Was hat der Verkehrsunfall um die Ecke mit Europa zu tun? Eine ganze Menge: hier vor Ort muss sich etwas ändern, damit das neue EU-Ziel zur Halbierung der Zahl an Schwerstverletzten in der nächsten Dekade erreicht werden kann.

Warum soll man nicht von den europäischen Nachbarn lernen und erfolgreiche Strategien konsequent kopieren? Bei allen nationalen und regionalen Gegebenheiten, Vorschriften oder Gewohnheiten – es geht immer darum, dass alle sicher ankommen. Doch genau das, die Vision Zero, kann nur gelingen, wenn Verkehrssicherheit über Zuständigkeitsgrenzen hinweg verwirklicht wird.

Auch aus den sich stetig über nationale Grenzen hinweg erweiternden Wirtschaftsbeziehungen und Tourismus ergeben sich nicht nur internationale Regelungen für Infrastruktur, Transport- und Reiseverkehr, sondern auch für Verkehrssicherheitskonzepte. Darüber haben die Deutsche Verkehrswacht (DVW) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) auf ihrem gemeinsamen Parlamentarischen Abend diskutiert, unter dem Motto „Verkehrssicherheit – eine europäische Aufgabe“.

Es herrscht ein reges Interesse an der Verkehrssicherheit, sagte DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig in seiner Begrüßungsrede, in der er auf die an die knapp 160 Gäste im Botschaftsgebäude wies.

Auch Mag. Andreas Somogyi betonte die Wichtigkeit des Dialogs der europäischen Nationen. Er hieß als Gesandter und stellvertretender Missionschef der Botschaft ebenfalls alle Gäste in seinem Haus herzlich willkommen.

Von der Generaldirektion Verkehr der Europäischen Kommission kam die stellvertretende Referatsleiterin Wiebke Pankauke. Sie gab einen Input zum Thema „EU-Ziele zur Verkehrssicherheit und was Deutschland und Österreich dafür tun müssen“.

Zum „Gespräch mit den Nachbarn“ war ein Vertreter aus  Dänemark geladen. Im Interview sprach der Moderator der Veranstaltung, Marco Seiffert, mit Klaus Bondam, Direktor des dänischen Fahrradverbandes und Vorstand des Danish Road Safety Council. Er hob vor allem den positiven Wert eines starken Fahrradverkehrs hervor. Angesichts des wachsenden Radverkehrs in Deutschland und den damit einhergehenden Aufgaben für Infrastruktur und Verkehrssicherheit könne Dänemark ein Vorbild und eine Blaupause sein, so Bondam.

In der anschließenden Podiumsdiskussion „Verkehrssicherheit – eine europäische Aufgabe für uns alle“ diskutierten die Bundestagsabgeordneten Daniela Kluckert von der FDP und Kirsten Lühmann von der SPD, sowie Prof. Dr. Peter König vom Institut für Fahrzeugtechnik der Hochschule Trier und Dr. Christoph Wilk, der die Abteilung Verkehr im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung leitet.

In seinem Fazit ging DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf auf einzelne Höhepunkte der Diskussion ein, beispielsweise eine bessere internationale Vernetzung.

Im anschließenden Come-together fand Präsident K. Ruppelt die Gelegenheit, sich mit Frau Dr. Rita Bourauel, Chefredakteurin des Verkehrswachtmagazins, über die Veranstaltung aber auch die gemeinsame Gestaltung des Magazins auszutauschen.

 

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Geschwindigkeitskontrolle

An der Idsteiner "Kita Tabaluga" misst Dialog Display Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer

von links: Bgm Herfurth, K. Ruppelt, T. Al-Wazir, J. Lachner

Wenn der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir gemeinsam mit dem Präsidenten der Landesverkehrswacht Hessen, dem Vorstandsmitglied des ADAC Jürgen Lachner und dem Bürgermeister der Stadt Idstein Christian Herfurth auf einer Leiter gegenüber der Idsteiner Kindertagesstätte Tabaluga steht, bremsen die vorbeifahrenden Autofahrer schon automatisch ab. Ende April haben sie dazu aber einen doppelten Grund: Denn die Protagonisten stehen unmittelbar unter einem neuen Dialog-Display, das in der Tempo-30-Zone je nach Geschwindigkeit der Wagenlenker reagiert. Mit einem lachenden oder grimmigen Smiley beurteilt das Dialog-Display das Fahrverhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer nach dem Motto: .Dialog-Displays sorgen für Sicherheit

Hintergrund der Aktion ist, dass das Verkehrsministerium, der ADAC und die Landesverkehrswacht bereits im vergangenen Jahr alle 426 hessischen Städte und Gemeinden angeschrieben und auf die Aktion mit dem Slogan „Ein Smiley für die Verkehrssicherheit“ hingewiesen hatten.
Das Interesse an der Aktion war überwältigend: 287 Gemeinden hatten sich als Standort beworben. Unter diesen Kommunen wurden in 2017 und nunmehr in 2018 jeweils 48 zur Verfügung stehende Dialog-Displays verlost.
„Wir hatten im vergangenen Jahr 213 Verkehrstote in Hessen zu beklagen. Das sind 213 zuviel. Die meisten Verkehrsunfälle, nämlich 70 Prozent, passieren innerorts. Hauptursache sind zu schnell fahrende Verkehrsteilnehmer. Das Dialog-Display ist eine einfache Möglichkeit, die Autofahrer darauf hinzuweisen, sich an die bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten“, beurteilt Al-Wazir. Der Minister setzt auf dieses Lob- und Tadel-Display, weil die daraus resultierenden Folgen aus der Anzeige wissenschaftlich belegt seien. Beleg für des Ministers Aussage: Tatsächlich verringern alle Autos ihre Geschwindigkeit vor der Idsteiner Kindertagesstätte, wenn sie die negative Rückmeldung vom Dialog-Display erhalten.

„Wir von der hessischen Landesverkehrswacht wissen inzwischen von Anwohnern und Autofahrern, dass diese Displays sehr hilfreich sind. Dieser Erfolg entspricht dem Motto der Verkehrswacht: Wir helfen im Straßenverkehr. In dem Bereich, wo vorher gerast wurde, ist nach Installation eines Displays die Geschwindigkeitsübertretung um etwa 30 Prozent zurückgegangen“, bemerkt Klaus Ruppelt, Präsident der Landesverkehrswacht.

„Wir haben uns um ein Dialog Display beworben und Glück gehabt. Es gibt viele Stellen im Stadtgebiet, wo wir es wechselweise montieren können“, sagt Idsteins Bürgermeister Christian Herfurth.

Nach dem erfolgreichen Start der Aktion im vergangenen Jahr wird die Verkehrssicherheitsaktion des Landes in diesem Jahr fortgesetzt: Neben Idstein erhalten in dieser zweiten Runde noch 47 weitere hessische Kommunen moderne Dialog-Displays. Die Kosten von insgesamt 75 000 Euro werden vom Hessischen Verkehrsministerium und dem ADAC Hessen-Thüringen übernommen. Die Landesverkehrswacht Hessen unterstützt gemeinsam mit den 31 örtlichen Verkehrswachten die Aktion und  begleitet die Kommunen insbesondere bei der Auswahl des sinnvollsten Standorts.

Als Standort für das Dialog-Display wurde gemeinsam mit Bürgermeister Christian Herfurth die Kindertagesstätte Tabaluga ausgewählt. Alle Fahrzeuge, die schneller als Tempo 30 fahren, bekommen ab sofort ein grimmiges Smiley angezeigt. Die anderen ernten ein freundliches Lächeln. Die Dialog-Displays messen die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit eines Verkehrsteilnehmers. Die Anzeige erfolgt anhand eines „Lob- und Tadel-Prinzips“. Wird die zulässige Geschwindigkeit nicht eingehalten, erfolgt zwar keine Ahndung durch die Polizei, aber eine direkte Rückmeldung mit einem grimmigen Gesicht.

„Wir wissen aus einer Studie von Unfallforschern, dass durch den Einsatz von Dialog-Displays die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen beispielsweise vor Schulen und Kindergärten dauerhaft gesenkt werden kann“, so Minister Tarek Al-Wazir

Klaus Ruppelt, Präsident der Landesverkehrswacht Hessen: „Selbst wenn wir durch die Dialog-Displays nur einen einzigen Unfall verhindern, hat sich der Einsatz schon gelohnt. Die Dialog-Displays sind ein wichtiger Baustein, um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen. Die örtlichen Verkehrswachten präsentieren öffentlichkeitswirksam gemeinsam mit den Kommunen die Vorstellung der Dialog Displays und bieten ihre Unterstützung bei dem verkehrssicherheitsstrategischen Wechsel der Einsatzorte der Geräte und der Auswertung des Verhaltens und der Reaktion der Autofahrer an.“

Jürgen Lachner, Vorstandsmitglied für Verkehr, Technik und Umwelt des ADAC Hessen-Thüringen, erklärt den großen Effekt, den diese Dialog-Displays auf die Autofahrer haben. „Wir unterstützen den Einsatz von Dialog-Displays in Hessen sehr gern, denn der Smiley führt beim Verkehrsteilnehmer oft zu einer als Herausforderung verstandenen Reaktion, die einen emotionalen Anreiz bieten kann, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Wir freuen uns – zusammen mit den 48 Kommunen – auf möglichst viele lachende Gesichter und ein großes Plus an Verkehrssicherheit.“

„Unser Ziel ist es, die Verkehrssicherheit insbesondere vor Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheimen zu erhöhen. In diesen jeweiligen Einzugsbereichen können seit einer Änderung der Straßenverkehrsordnung im Dezember 2016 auch Tempo-30-Beschränkungen auf Hauptverkehrsstraßen einfacher eingerichtet werden“, so Al-Wazir.

von links: K. Ruppelt, Bgm Herfurth, T. Al-Wazir,  J. Lachner, Th. Hintersehr

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Hessen lebt Respekt

Hessen lebt Respekt - Tag des Respekts

Ministerpräsident Volker Bouffier hat alle an der Initiative „Hessen lebt Respekt“ beteiligten Kooperationspartner und Unterstützer, so auch die Landesverkehrswacht Hessen, vertreten durch den Präsidenten Klaus Ruppelt, auch Vorsitzender der  Verkehrswacht Wetzlar, zum „Tag des Respekts“ in das archäologische Museum in der Karmeliterkirche in/nach Frankfurt  eingeladen und ihnen für ihre  Hilfe gedankt, indem sie durch spannende Projekte und Aktionen im von dem Hessischen Landesregierung aufgerufenen „Jahr des Respekts“ sich gemeinsam für mehr Toleranz und Hilfsbereitschaft im Alltag, für Rücksichtnahme im Verkehr, für Fairness im Sport und vielen weiteren Bereichen eingesetzt haben.

Ministerpräsident Bouffier wies darauf hin, dass durch die spannenden Projekte und Aktionen, indem wir das alltägliche Bewusstsein für ein respektvolles Miteinander in den Mittelpunkt und damit in das Bewusstsein der Gesellschaft gerückt haben.

Sehr zufrieden war K. Ruppelt, dass der Ministerpräsident auch für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr plädierte und damit auch der Verkehrswacht dafür dankte, dass sie gemeinsam mit den Bündnispartner der Aktion „Sicher unterwegs in Hessen“ mit der Europaministerin Lucia Puttrich im Rahmen einer Plakataktion unter dem Motto “Achtung. Rücksicht. Hessen.“ rund 140 großformatige Plakate an Bundes- und Landesstraßen hessenweit für ein achtsameres und damit respektvolleres Verhalten im Straßenverkehr geworben hatte, mit denen über eine alltägliche Situation im Straßenverkehr auf rücksichtsvolles Verhalten beim Einfädeln vor einer Fahrbahnverengung, nämlich dem Reißverschluss-System hingewiesen worden ist.

In einem kurzen persönlichen Gespräch bedankte sich K. Ruppelt bei Ministerpräsident Bouffier für dessen Ausführungen, durch die sich auch die Verkehrswacht in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit bestärkt fände.

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