Mit weniger Streß zur Schule

10. Hessischer Buslotsenlandeswettbewerb in Groß-Gerau

Drängeln beim Ein- und Aussteigen in den bzw. aus dem Bus, Anpöbeln, Plätze frei halten, Vandalismus; für viele Schüler ist der Schulweg mit dem Bus Stress pur. Buslotsen sollen für mehr Sicherheit und Ordnung sorgen.

Zu ihrem 10. Landeswettbewerb für Buslotsen hatte die Landesverkehrswacht Hessen nach Groß-Gerau in die Martin-Buber-Schule eingeladen. MBS-Leiter Philipp Stannarius begrüßte die teilnehmenden Lotsen, deren Betreuer und die zahlreich erschienenen Ehrengäste und wies u.a. darauf hin, dass gemeinsam mit den Schülern der benachbarten Luise-Büchner-Schule nach der sechsten Stunde schon einmal 1000 Schüler an den Bushaltestellen stehen könnten. „Dank der guten Arbeit der Buslotsen ist noch nie ein ernsthafter Unfall passiert“, dankte Stannarius den Jugendlichen für ihren ehrenamtlichen Einsatz.

Im Rahmen seiner Begrüßung wies Präsident Klaus Ruppelt auf die unschätzbare gesellschaftliche Bedeutung der Buslotsinnen und Buslotsen hin, die in dem Betreuungsbereich ihrer örtlichen Verkehrswachten mit über 1100 Lotsen landesweit ehrenamtlich tätig seien. Aus der Reihe der großen Zahl von Lotsen aus zehn Schulen hätten sich 34 Lotsen durch besonderes Interesse und Engagement schulintern auf sich aufmerksam gemacht und sich für den diesjährigen Wettbewerb qualifiziert. In die gleiche Richtung äußerten sich Dr.H.

Schüler, Referatsleiter im Wirtschaftsministerium, i.V. des Schirmherrn der LVW, Staatsminister Tarek Al Wazir die und Groß-Geraus

Bürgermeister Stefan Sauer. Nach den Lobeshymnen auf ihre Arbeit konnten die Schulbuslotsen danach endlich ihr Können unter Beweis stellen.

Der Landeswettbewerb, der aus theoretischen und praktischen Teilen besteht, stellt hohe Anforderungen an alle Teilnehmer. Begonnen wird mit dem Stegreif, auch Rollenspiel, das bei der Bewertung den höchsten Stellenwert besitzt. Jeweils zwei Buslotsen von verschiedenen Schulen, die einander  zugelost worden sind, haben Aufgaben für ihr gemeinsames Rollenspiel zu bewältigen. Hierbei werden Verhalten und Geschick bei der Lösung verschiedener Problemsituationen, die an der Haltestelle oder im Bus auftreten können, nachgespielt.

Dabei zeigen sie, worauf es bei der Deeskalation von Konfliktsituationen ankommt. Ruhige, freundliche, aber klare Anweisungen geben alle Lotsen, denen jeweils ein Schüler als „Konfliktverursacher“ gegenübergestellt wurde.

Nach jedem Rollenspiel werden die beiden Akteure durch eine fachkundige Jury bewertet.

Ein weiteres Element des Landeswettbewerbs stellt der Wissenstest dar, der speziell für Buslotsen die Lösung wichtiger Fragen enthält.

Auch der Reaktionstest, bei dem es um das „Wechselspiel“ zwischen Gas- und Bremspedal geht, muss gemeistert werden.

Beim Trocken-Ski-Slalom, den jeweils zwei ausgeloste Wettbewerber zu absolvieren haben, müssen sie durch Schnelligkeit und Exaktheit ihre Teamfähigkeit beweisen.

Die Siegerehrung nahm Präsident Klaus Ruppelt gemeinsam mit einem Buslotsen vor, der den Teilnehmern jeweils die Urkunden überreichte.

Sie ehrten besonders den Sieger Michel Zimmermann, die Zweitplatzierte Victoria Martin sowie die Drittplatzierte Emily Kollosche, alle Schüler der Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal.

Alle teilnehmenden Buslotsen erhielten eine Urkunde und ein Präsent. Die Erstplatzierten bekamen zusätzlich einen Scheck und die nächsten drei Platzierten je einen Kinogutschein überreicht.

"Mit diesem Wettbewerb wollen wir die Motivation für den ehrenamtlichen Einsatz der Buslotsen fördern und ihre soziale Kompetenz stärken, zugleich den Schülern für ihr professionelles und routiniertes Auftreten beim Wettbewerb unseren Dank aussprechen", beendete der Präsident den Wettbewerb.

v.li.n.re.: Hartmut Scherer, Polizeidirektor PP Südhessen,  Emily Kollosche, Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal,
Heinz Euler, Vizepräsident der LVW Hessen, Michel Zimmermann, Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal.,
Victoria Martin, Geschwister-Scholl-Schule, Niddatal, Klaus Ruppelt, Präsident der LVW Hessen.