Inbetriebnahme der Teststrecke ELISA eHighway Hessen
am 07. Mai 2019 an der A5 Tank & Rast Anlage Gräfenhausen
Der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und digitale Infrastruktur sowie der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hatten eingeladen, zur Inbetriebnahme der Teststrecke ELISA teilzunehmen.
Neben der Parlamentarischen StaatssekretärinRita Schwarzelühr-Sutter, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit,Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Verkehrsministerium, Prof. Manfred Boltze des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der TU Darmstadt, Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG, Roland Edel, Technologiechef der Siemens Mobility GmbH, waren auchFriedrich Schmidt als Vertreter der Landes-verkehrswacht und Donato Rizzi als Vertreter der Verkehrswacht Frankfurt bei dem Festakt vertreten.
Das Projekt ELISA steht für den ersten eHighway Deutschlands und damit für eine neue Dimension der Elektromobilität: Umweltschonende Lkw-Transporte entlang einer hochmodernen Infrastruktur als wichtiger Baustein für die Elektrifizierung des Güterschwerlastverkehrs.
Im ersten Teil des Projekts ELISA war der eHighway Hessen auf rund zehn Kilometer Strecke der Autobahn A 5 zwischen den Anschlussstellen Langen/Mörfelden und Weiterstadt entstanden. Hessen Mobil hatte unter Mitwirkung der Technischen Universität Darmstadt innerhalb von zwei Jahren eine Oberleitungsanlage errichtet, durch die die Oberleitungs-Hybrid-Lkw mit Energie versorgt werden können. Damit waren die technischen Voraussetzungen für den Feldversuch geschaffen worden.
In der zweiten Phase des Projektes ELISA soll das eHighway-System sowohl fahrzeug- als auch infrastrukturseitig über vier Jahre hinweg bis Ende 2022 erprobt werden. Dabei werden alle verkehrs- und energietechnischen, ökologischen und ökonomischen Aspekte, die für einen möglichen Ausbau des Systems relevant sein können, gemeinsam mit Wissenschafts- und Logistikpartnern erforscht.
Sensoren im Dach des Lastwagens erkennen, ob sich über dem Fahrzeug eine Oberleitung befindet. Die ins Dach des Führerhauses eingebauten Abnehmer werden daraufhin ausgefahren und versorgen den Elektromotor des Lastwagens mit Strom. Zugleich wird die mitgeführte Batterie aufgeladen. Bei dem Stromabnehmer handelt es sich um eine Weiterentwicklung des in Bahnen bewährten Systems. Einen Unterschied gibt es allerdings: Endet die Oberleitung oder will ein Lkw überholen, springen entweder die Batterie oder ein Dieselgenerator ein.
Nach der Begrüßung durch Gerd Riegelhuth, Präsident Hessen Mobil, der die geladenen Gäste willkommen hieß, erfolgten folgende Ansprachen:
Rita Schwarzelühr-Sutter referierte u.a., dass elektrisch betriebene Oberleitungs-Lkw seien eine besonders effiziente Lösung auf dem Weg zu einem klimaneutralen Güterverkehr. Insgesamt hat das BMU bisher über 70 Millionen EUR zur Entwicklung der OH-Lkw zur Verfügung gestellt.
„Hessen unterstreicht damit seine führende Rolle beim Übergang in eine zukunftsfähige, klimaschonende Mobilität und seine Offenheit, neue Technologien im Verkehrsbereich auszuprobieren“, so Jens Deutschendorf.
„Durch einen breiten, interdisziplinären Forschungsansatz kann unsere Universität in diesem Projekt zahlreiche Fragen klären, die bei einem großflächigen Systemeinsatz auftreten werden“, sagt Prof. Manfred Boltze..
„Die Einführung des ersten deutschen eHighways in Hessen ist ein Meilenstein für die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in Deutschland“, sagt Roland Edel.
„Die ENTEGA wird als Projektpartner die energietechnischen und planungsrechtlichen Fragestellungen erarbeiten und ein Konzept für ein Abrechnungssystem erstellen“, so Dr. Marie-Luise Wolff.