News Übersicht – Landesverkehrswacht Hessen e.V.

Plakataktion

Plakataktion wendet sich an Motorradfahrer

Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling standen auch die Motorradfahrer in den Startlöchern. Damit steigen - wie zu befürchten -  auch die Unfallzahlen mit Zweiradfahrern an. Unter dem Motto „Allein?!“ wurden im Anfang April hessenweit großformatige Plakate der Verkehrssicherheitsinitiative „Sicher unterwegs in Hessen“, deren Partner unter anderem die Landesverkehrswacht Hessen e.V. ist, an Landstraßen auf besondere Gefahren für und durch Motorradfahrer im Straßenverkehr hingewiesen.

52 getötete Motorradfahrer 2015 in Hessen

In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung motorisierter Zweiradfahrer von 4.971 (2006) auf 4.087 (2015) zwar zurückgegangen, doch die Anzahl der getöteten Motorradfahrer stieg 2015 gegenüber dem Vorjahr an. 2015 kamen 52 Motorradfahrer in Hessen um Leben. 953 wurden schwer, 2.312 leicht verletzt.

Unfallschwerpunkte

Der eine Typ Motorradfahrer ist derjenige, der durch die Landschaften „cruist“. Hier bieten sich von Hessens Topographie gleich mehrere teils mit Motor(rad)sporttradition verknüpfte Gegenden an. Doch weder entlang der von Bergrennen bekannten Taunus und Odenwald oder im gar Grand-Prix-erprobten Vogelsberg (Schottenring) noch in den kurvenreichen Höhenlagen von Rhön und Kellerwald fallen Unfallhäufungen für motorisierte Zweiräder auf – freilich wurden in der Vergangenheit vereinzelt besonders neuralgische Strecken gesperrt.

Rein zahlenmäßig „kracht“ es in Deutschland am häufigsten in Städten, in Hessen ebenso und insbesondere in Frankfurt. Hier ist es auch besonders gefährlich für Zweiradfahrer. Ungeachtet des Klischees des (zu) schnellen Fahrens (wofür man ja eine freie Strecke benötigt), das eher auf schwere Unfälle hindeutet, sind in den Straßenschluchten „Mainhattans“ regelmäßig Todesopfer zu beklagen.

 Wetter

„Alle reden vom Wetter. Wir nicht.“ war ein populärer Slogan der Bundesbahn. Im Straßenverkehr und insbesondere in Bezug auf die motorisierten Zweiradpiloten muss man vom Wetter reden! Sobald die Sonne sich das erste Mal zeigt, schlüpfen die Biker! Die Häufung von Saisonkennzeichen passt eben nicht nur auf die Cabrio-, sondern ganz besonders auf die Motorrad-Fraktion.

Neue Kampagnen

Durch diese neue Kampagne wirbt die Verkehrsinitiative „Sicher unterwegs in Hessen“ für mehr Partnerschaft und mehr Rücksicht, Verantwortungsbewusstsein und vor allem mehr Aufmerksamkeit für die anderen Verkehrsteilnehmer.

 „Sicher unterwegs in Hessen“ gehören seit 1993 das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, der ADAC Hessen-Thüringen, der Hessische Rundfunk mit seinem hr3-Radioprogramm, der TÜV Hessen und die Landesverkehrswacht Hessen an.

Weitere Informationen im Internet unter www.sicherunterwegsinhessen.de

Ministerbesuch

Der Vorsitzende der Verkehrswacht Wetzlar besucht Minister Tarek Al-Wazir

Auf Einladung von Staatsminister Tarek Al-Wazir nahm der Vorsitzende der Verkehrswacht Wetzlar Klaus Ruppelt in seiner Funktion als Präsident der Landesverkehrswacht Hessen kürzlich die Gelegenheit wahr, dem Minister die wichtigen Themen aber auch die aktuellen Probleme die Verkehrssicherheit  der hessischen Verkehrswachtfamilie  vorzutragen. Das von der Politik als  besonders wichtig eingeschätzte Thema „Nahmobilität in Hessen“ war sowohl für den Minister als auch für die Verkehrswacht von großer Bedeutung. Bereits im schwarz-grünen Koalitionsvertrag der Landesregierung wurde die Bildung der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) vereinbart. Nahmobilität umfasst  urbanen Fußverkehr und Fahrradmobilität, öffentlichen Verkehr und die Verbindung zwischen diesen Verkehrsträgern. Eine sichere und bewusste Mobilität hat für alle Altersgruppen, da war man sich einig, einen hohen Stellenwert. Da konnte der Präsident der LVW anmerken, dass das Spektrum der Verkehrssicherheitsarbeit und der Zielgruppen der Verkehrswacht vielseitig sei. Der Minister wies darauf hin, dass das Radfahren in Hessen voran gebracht werden müsse. Dabei gehe es um mehr Verkehrssicherheit, bessere Gesundheit durch Bewegung und um umweltfreundliches Mobilitätsverhalten.  Auch merkte der Minister an, dass der Trend der Verkehrsministerkonferenz dazu neige, im Einzugsbereich von Schulen, Kindertagesstätten und Seniorenheimen  die Geschwindigkeit vermehrt  auf 30km/h zu beschränken. Klaus Ruppelt wies darauf hin, dass das Verkehrsministerium, ADAC Hessen/Thüringen, die LVW und ihre örtlichen Verkehrswachten mit dem Einsatz von Dialog-Displays dieses Ziel ebenso verfolgten.

Das Gespräch beinhaltete auch den hessenweiten ehrenamtlichen Einsatz der Schülerlotsen, deren  Tätigkeit der Schulwegsicherung  ihrer Mitschüler nicht genug wertgeschätzt werden könne.

Voller Stolz konnte K. Ruppelt resümieren: Das Gespräch hat sich gelohnt.

Tempo 30 vor Schulen

Die Landesverkehrswacht Hessen fordert:

Mehr Tempo 30-Zonen vor Schulen

Die Landesverkehrswacht Hessen e.V. begrüßt den Beschluss der Verkehrsministerkonferenz von Oktober 2015, durch den diese den Bund zu Anpassungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Bereichschulweg tempo 30 innerörtlicher Geschwindigkeitsbeschränkungen auffordert.

Die LVW Hessen setzt sich schon seit langem für mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen und -überprüfungen an Straßenabschnitten ein, die besonders häufig von sogenannten schwächeren Verkehrsteilnehmern genutzt werden. Hierzu gehören Kindertageseinrichtungen und Schulen, da Kinder entwicklungsbedingt die Gefahren des Straßenverkehrs noch nicht verstehen.

Klaus Ruppelt, Präsident der Landesverkehrswacht Hessen und Richter a.D.: „Kindern gebührt eine Schutzzone gerade an den Orten, die sie regelmäßig besuchen. Daher würde die LVW Hessen eine obligatorische Einrichtung von Tempo 30-Zonen im Einzugsbereich von Schulen und Kindertagesstätten sehr begrüßen.“



Die Verkehrsminister der Länder sehen Regelungsbedarf und die Umkehrung des Regel-Ausnahmeverhältnisses insbesondere vor allgemeinbildenden Schulen und sozialen Einrichtungen, beispielsweise Kindertagesstätten, aber auch Seniorenheimen und Krankenhäusern. Dort ist nach Ansicht der Verkehrsministerkonferenz grundsätzlich und nicht nur in Ausnahmefällen eine besondere Gefahrenlage gegeben, weshalb sie sich für eine Anordnungserleichterung von Tempo 30-Zonen an sensiblen Streckenabschnitten ausspricht.

Die LVW Hessen verspricht sich von einer Änderung der Anordnungsvoraussetzung für Tempo 30-Zonen mehr Verkehrssicherheit für die Verkehrsteilnehmergruppen, die aufgrund ihres Alters oder körperlicher und mentaler Einschränkungen mehr Schutz benötigen.

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