Höflich bleiben und kühlen Kopf bewahren
13. Landeswettbewerb der Buslotsen in Niddatal-Ilbenstadt
Zu ihrem 13. Landeswettbewerb für Schulwegbegleiter hatte die Landesverkehrswacht am 27.09. nach Ilbenstadt in das Bürgerhaus des Stadtteils Niddatal eingeladen.
24 Lotsen, die durch besondere Leistungen schulintern auf sich aufmerksam gemacht haben, hatten sich als Teilnehmer für den Wettbewerb qualifiziert.
Deutlich wird bei ihrem Einsatz: An den Bushaltestellen herrscht nicht selten ein mittleres Chaos, Störenfriede müssen besänftigt werden. Buslotse zu sein, ist kein einfacher „Job“. Derartige Situationen kennen alle, die den Schulweg mit dem Bus erfahren haben. Fast zeitgleich mit dem „Gong“ verlassen alle Schüler die Schule und stürmen in Richtung Bushaltestelle, um mit dem Bus den Heimweg anzutreten. Dabei ist es wichtig, dass der Lotse sich freundlich und höflich aber auch bestimmend und couragiert verhält.
Er muss bei seiner täglichen ehrenamtlichen Tätigkeit Kompetenz beweisen. Dies sind nur einige der vielen Eigenschaften, die eine Buslotsin oder ein Buslotse auszeichnen. Dies alles sollten die vierundzwanzig besten Buslotsen Hessens beim Landeswettbewerb im Bürgerhaus von Ilbenstadt unter Beweis stellen.
Im Rahmen seiner Begrüßung wies Präsident Klaus Ruppelt auf die unschätzbare gesellschaftliche Bedeutung der Buslotsinnen und Buslotsen hin, die in dem Betreuungsbereich von neun Schulen mit über 600 Lotsen landesweit ehrenamtlich tätig seien.
Mit Freude begrüßte er die der Einladung gefolgten Ehrengäste, die durch ihr Erscheinen die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements der teilnehmenden Schüler bezeugten. In ihren Grußworten hoben alle Gäste, der Bürgermeister von Niddatal Dr. Hertel, der Kreisbeigeordnete des Wetteraukreises Matthias Walther, der EPHK Gerhard Keller, i.V. von Polizeipräsident Bernd Paul, PP Mittelhessen sowie Dietrich Lobedank i.V. von Frau Dr. zur Heiden, Leiterin SSA Friedberg, die besondere gesellschaftliche Bedeutung ihrer Tätigkeit hervor.
Der Landeswettbewerb, der aus theoretischen und praktischen Teilen besteht, stellte hohe Anforderungen an alle Teilnehmer. Gestartet wurde mit dem Rollenspiel, das bei der Bewertung den höchsten Stellenwert besaß. Jeweils zwei Buslotsen von verschiedenen Schulen, die einander zugelost worden waren, hatten Aufgaben für ihr gemeinsames Rollenspiel zu bewältigen, wobei einer den Buslotsen und der andere den Störenfried darstellte. Hierbei wurden Verhalten und Geschick bei der Lösung verschiedener Problemsituationen, die an der Haltestelle oder im Bus auftreten können, nachgespielt. Nach jeder Sequenz wurden die beiden Akteure durch eine fachkundige Jury bewertet.Geschickt und souverän lösten alle Buslotsen manch‘ heikle Situation. Ein weiteres Element des Landeswettbewerbs stellte der Wissenstest dar, der die Lösung wichtiger Fragen speziell für Buslotsen enthielt. Auch der Reaktionstest, bei dem es um das „Wechselspiel“ zwischen Gas- und Bremspedal ging, musste gemeistert werden.
Beim Trocken-Ski-Slalom, den jeweils zwei ausgeloste Wettbewerber zu absolvieren hatten, musste durch Schnelligkeit und Exaktheit Teamfähigkeit bewiesen werden.Nach dem Mittagessen und vor der Siegerehrung hatten die Buslotsen Gelegenheit zu einem Erfahrungsaustausch. Sie konnten selbst erlebte Probleme ansprechen und Lösungsstrategien suchen. Als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bezeichneten die Lotsen u.a. das Drängeln und Schubsen an der Bushaltestelle und beim Einsteigen, wobei ihnen bewusst ist, dass Schulbuslotsen keine Gewalt anwenden dürfen. Zur Lösung von alltäglichen Situationen in den Schulbussen ist deshalb soziale und kommunikative Kompetenz gefragt, die Körpersprache, Gestik und Mimik muss das Gesprochene unterstützen!“
Die Siegerehrung nahmen der Präsident der Landesverkehrswacht und die stellvertretende Vorsitzende der Verkehrswacht Wetteraukreis Frau Reichert vor, wobei Klaus Ruppelt den Einsatz der Buslotsen im Rahmen ihres ehrenamtlichen Dienstes für die Sicherheit ihrer Mitschüler besonders hervorhob und ihnen Buslotsinnen für ihr sehr professionelles und routiniertes Auftreten beim Wettbewerb gratulierte.
Besonders wurden die Siegerin Klara Fischer, Hünfeld, die zweitplatzierte Maya Peters, Eichenzell, sowie der drittplatzierte Fabian Inderthal, Schüler der GS Solms geehrt. Alle teilnehmenden Buslotsen erhielten eine Urkunde und ein Präsent, wobei die ersten sechs Sieger zusätzlich mit einem Geldpreis belohnt wurden.
Die Buslotsen sorgten ehrenamtlich für die Sicherheit an der Schulbushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen sowie während der Fahrt. Sie schlichten Streit zwischen den Schülern und verhindern durch ihre Anwesenheit und ihr Auftreten Sachbeschädigungen im Schulbus. Eine bemerkenswerte Leistung: Schüler übernehmen Verantwortung für Schüler!
"Mit diesem Wettbewerb wollen wir die Motivation für den ehrenamtlichen Einsatz der Buslotsen fördern und ihre soziale Kompetenz stärken, zugleich den Schülern unseren Dank aussprechen", beendete Klaus Ruppelt den Wettbewerb.
________________________________________________________________________